Traumziele in der Südsee zwischen Fidschi und Französisch-Polynesien

Beim Namen „Südsee“ springt sofort das Kopfkino an: Inselperlen mit schneeweißen Stränden, über denen sich Kokospalmen biegen, dazu türkisblaue Lagunen mit einer kunterbunten Unterwasserwelt. Die Krönung des Glücks: ein Overwater Bungalow auf Stelzen. Das klingt nach Zutaten fürs perfekte Reiseglück. Doch wo liegt die Südsee eigentlich und welche Insel oder Inselgruppen sind tatsächlich Traumziele für eine exklusive Auszeit vom Alltag?

Südsee oder Südpazifik?

Die Südsee liegt im südlichen Pazifik, und die korrekte Bezeichnung für die Region lautet Südpazifik. Eine Region, zu der auch Australien und Neuseeland gehören. So sind Südsee und Südpazifik eigentlich Synonyme. Beim Namen „Südsee“ denken die meisten jedoch an die verstreuten Inselgruppen der Region wie Französisch-Polynesien, die Cookinseln oder Fidschi. Allesamt exklusive Reisedestinationen mit dem Stoff, aus dem Südseeträume sind. Perfekt zum Entschleunigen. 

Traumziele in der Südsee: die Seele baumeln lassen auf den Cookinseln

Südsee-Geschichte(n)

Entdecker der „Südsee“ war der britische Kapitän James Cook, der 1769 Tahiti erreichte und auch die Cookinseln erkundete, die man später nach ihm benannte. Cook und seinem Schiff Endeavour folgte 1788 die „Bounty“, ein Dreimaster der britischen Admiralität unter Führung von William Bligh, der mit einer konkreten Mission in die Südsee segelte. Man wollte Brotbaum-Setzlinge, deren Früchte hungernde Sklaven auf den Plantagen ernähren sollten, von der Südsee in die Karibik transportieren. Die Ereignisse, die zur „Meuterei auf der Bounty“ führten, lieferten Stoff für gleich mehrere Hollywood-Filme. Die Schiffscrew genoss unter Palmen paradiesisches Südseeleben und die Zuneigung der Insulanerinnen. So sehr, dass ein Teil der Mannschaft um Clark Gable beziehungsweise Marlon Brando nicht mehr zurück ins kalte Königreich wollte, dem Kapitän die Gefolgschaft verweigerte und auf Pitcairn strandete.

Inseln vor der Küste von Rarotonga

Südsee mit französischem Flair: Französisch-Polynesien

Tahiti, Moorea, Bora Bora – die Namen der Gesellschaftsinseln im Herzen Polynesiens klingen faszinierend exotisch und doch wirkt manches wie beim Nachbarn in Europa: Die schönen Inseln gehören nämlich zu Frankreich. Tahiti, die größte Insel der Inselgruppe, hat ein wildes, vulkanisches Herz – Wasserfälle, Schluchten, schwarze Strände und eine Hauptstadt mit französischem Flair. Très charmant! Kein Wunder, dass ein Maler wie Paul Gauguin bereits im 19. Jahrhundert sein Herz an die Insel verlor und mit seinen Bildern, die heute in den großen Gemäldegalerien der Welt hängen, unzählige Menschen mit dem Südseefieber infizierte. 

Anders als die quirlige Hauptinsel sind Tahitis Nachbarn wie Moorea, Bora Bora oder Raiatea Oasen der Ruhe, wo Hektik ein Fremdwort ist. Perfekt für besondere Momente zu zweit – zum Beispiel in den Flitterwochen. Gönnen Sie sich unbedingt das ultimative Südsee-Erlebnis: ein paar Tage im Overwater Bungalow in der türkisgrünen Lagune von Bora Bora – ein Reisefinale, das keine Wünsche offen lässt. 

Wer den Riesen unter den Meeresbewohnern wie Delfinen, Walen und Mantarochen begegnen will, ist auf Rangiroa („unendlicher Himmel“) richtig. Die Insel mit dem zweitgrößten Atoll der Welt ist ein Lieblingsziel für Unterwassersportler. Eine Perlenfarm, ein Weinanbaugebiet und die berühmte Blaue Lagune gehören zu den weiten Attraktionen Rangiroas. 

Trauminseln in der Südsee: Sonnenuntergang auf Moorea
Schnorcheln in Französisch-Polynesien

Ein Stück Neuseeland in der Südsee – die Cookinseln

Mehr als 20 Staaten, darunter Deutschland, haben die 15 Cookinseln als unabhängigen Staat – in „freier Assoziierung mit Neuseeland“ – anerkannt. Trotzdem besitzen die rund 18 000 Insulaner die Staatsbürgerschaft des großen Nachbarn. 

Die Hauptinsel Rarotonga mit der Hauptstadt Avarua bietet eine wilde Inselnatur. Der nördliche Nachbar Aitutaki dagegen ist – umringt von einer Bilderbuch-Lagune – ein Südseeparadies, das nicht von dieser Welt scheint. Dort träumen 15 Motus – Robinson-Inselchen – vor sich hin, die zum Inselhüpfen mit Bade- und Barbecue-Stopps einladen. Ein Dorado auch für Taucher und Schnorchler, die in der Lagune zwischen Korallenbänken, bunten Tropenfischen, Rochen und Schildkröten abtauchen können. Eine Oase der Stille fernab vom Lärm der Welt. 

Auf der Insel Atiu beeindruckt vor allem das grüne Inselherz, dem Besucher auf Dschungelwanderungen ganz nah kommen. Auf allen Cookinseln ist auch die polynesische Kultur mit ihren Tänzen und inbrünstigen Gesängen noch lebendig. Kostproben zeigen die Einheimischen gern ihren Gästen.

Die Cookinseln laden ein zum Inselhüpfen
Polynesische Tänzerinnen

Fidschi: Indien trifft Polynesien

Die Republik Fidschi mit ihren mehr als 300 Inseln räkelt sich nördlich von Neuseeland und östlich von Australien im Pazifik. Bis 1970 gehörte sie zum Vereinigten Königreich und noch heute ziert das Porträt der Queen, der man den Titel eines „Obersten Häuptlings von Fidschi“ verlieh, die Banknoten.

Beim Spaziergang durch die quirlige Inselhauptstadt Nadi auf der Hauptinsel Viti Levu kommt Reisenden manches indisch vor: Hindutempel, Frauen in Saris, der Duft von Currys und Plakate mit Bollywoodstars. Indo-Fidschianer, deren Familien vor Generationen als Plantagenarbeiter nach Fidschi kamen, sind eine feste Größe im Inselstaat. Viti Levu bietet große Vielfalt inklusive Nightlife und Shopping, dazu traumhafte Wanderwege im gebirgigen Herzen der Insel.

Deutlich ruhiger ist beispielsweise Vanua Levu, ein Sehnsuchtsziel für Taucher. Vor der „großen Insel“ liegt nämlich das Great Sea Reef, mit 20 000 Quadratmetern das drittgrößte Korallenriffsystem der Welt. Dort dürfen Besucher einen der belebtesten, aber auch sensibelsten Lebensräume der Erde mit Maske und Flossen erkunden. Zebra-Zwergfeuerfische schwärmen durchs glasklare Wasser, Schwämme kleben an untermeerischen Hügelketten und Krebse erklimmen steile Riffwände – ein Erlebnis fürs Leben. Taveuni dagegen gilt als Garteninsel, weil dichter Regenwald mehr als die Hälfte der Insel bedeckt. Es locken herrliche Wanderungen zu Wasserfällen. Die Insel zieht vor allem aktive Reisende an, die mehr als Mußemomente am Strand erleben möchten. Der Wassersport kommt nicht zu kurz, denn das Rainbow Reef ist ein Hotspot für Taucher und Schnorchler.

Die Fidschis laden aber auch zum Inselhopping ein. Mit Booten kann man – gestreichelt von der Südseebrise – kleine Robinson-Inselchen mit weißen Sandstränden, endlosen Palmenwäldern und verschwiegenen Lagunen erkunden. 

Trauminsel in der Südsee
Mantarochen in der Südsee

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